Die Geschichte der Deutschen Mark
Vorgeschichte Über die Entstehung und die Geschichte des Geldes allgemein haben wir für Interessierte auf unserer Linkseite einige schöne Adressen gesammelt.
Der Name "Mark" tauchte schon im Mittelalter auf, allerdings bezeichnete er zunächst eine Gewichtseinheit mit regionalen Unterschieden. Zum Beispiel wog die Kölner Mark 233,856 Gramm, die Nürnberger oder Wiener Mark dagegen 237,52 bzw. 280,664 Gramm.
16 Jh.
1759
1871 Die erste Münze der neuen Währung wurde noch im Dezember 1871 geprägt: Preußens 20 Mark in Gold.
1873
1901
1907 1914 Am Vorabend des Ersten Weltkrieges beträgt der gesamte Bargeldumlauf in Deutschland 8,7 Milliarden Mark. Ein Dollar ist für 4,20 Mark zu haben. Als die Kriegsgefahr für die Bevölkerung spürbar wird ziehen die Menschen in den letzten Juliwochen Goldmünzen im Wert von 100 Millionen Mark von den Reichsbankkassen ab. Am 31. Juli 1914 stellte die Reichsbank die Einlösung von Banknoten und Scheidemünzen in Gold ein. Um die staatlichen Goldvorräte zu erhalten, wurde die Goldwährung mit dem Ermächtigungsgesetz vom 4. August 1914 faktisch aufgehoben Reichsbanknoten, Privatbanknoten, Reichskassenscheine und Scheidemünzen wurden von nun an bei allen öffentlichen Kassen nicht mehr gegen Gold eingetauscht. Zur Banknotendeckung wurden jetzt Schuldverschreibungen des Reichs zugelassen, und Darlehnskassen, die Kredite zur Förderung von Handel und Gewerbe gegen Sicherheiten gewährten, konnten sogenannte Darlehnskassenscheine als Zahlungsmittel in Umlauf bringen. Damit hatte die Reichsregierung den Weg zur Staatsfinanzierung durch vermehrten Geldscheindruck beschritten. Die umlaufende Geldmenge vervielfachte sich von Kriegsbeginn bis 1918 auf 33 Milliarden Mark, während gleichzeitig der Münzgeldumlauf an der Gesamtgeldmenge auf nur noch 0,5 Prozent gegenüber ca. 56 Prozent im Jahr 1913 zurückging. Diese Vermehrung der umlaufenden Geldmenge führte zu einer kontinuierlichen Geldwertverschlechterung und sinkender Kaufkraft. Schon die Mobilisierung bei Kriegsbeginn hatte den Zahlungsmittelbedarf des Staates sprunghaft gesteigert. Die von der obersten Heeresleitung in den ersten sechs Mobilmachungstagen benötigten 750 Millionen Mark führten zu einer Knappheit beim Kleingeld bis zum 5-Mark-Stück, obwohl alle Münzstätten auf Hochtouren arbeiteten. Um den Zahlungsverkehr aufrecht zu erhalten, gaben Städte, Gemeinden und Firmen mit staatlicher Duldung im August und September 1914 eigenes Notgeld zu 50 Pfennig, 1, 2, 3 und 5 Mark aus. Als die kriegswichtigen Rohstoffe Kupfer und Nickel knapp wurden, stellte das Reich 1915/16 die Kupfer-Nickelprägungen bis zum 10-Pfennig-Stück ein und gab stattdessen Münzen aus Eisen, Zink und Aluminium heraus. Doch die produzierten Münzmengen deckten den Bedarf nicht, zumal die Bevölkerung das alte, nicht außer Kurs gesetzte Kupfergeld hortete. Daneben horteten auch etliche Stadtverwaltungen und Behörden Kleingeld in Millionenhöhe, um ihren eigenen Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können. Aufgrund des akuten Mangels an Kleingeld emittierten mehr als 2.000 kommunale und private Ausgabestellen 1915/16 wieder Notmünzen und Kleingeldersatzscheine. Für Kriegsgefangene wurde sogar spezielles Lagergeld eingeführt. Waren unmittelbar nach Kriegsbeginn noch Gold- und Silbermünzen in Umlauf geblieben, so wurden ab 1916 zunächst die Silbermünzen aus dem Verkehr gezogen, um ebenfalls zur Erzeugung kriegswichtiger Rohstoffe eingeschmolzen oder zur Bezahlung von Importen genutzt zu werden. Ähnlich verhielt es sich mit den Goldmünzen, die von der Bevölkerung im Rahmen der Sammelaktion ”Gold gab ich für Eisen” an den Staat abgegeben wurden. Zum Ausgleich für die aus dem Umlauf gezogenen Gold- und Silbermünzen wurde im letzten Kriegsjahr Papiernotgeld ausgegeben.
1917/1918
1918
1921
1922 Zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs wurden riesige Mengen an Scheinen benötigt. Bis zu 133 Fremdfirmen mit 1.783 Druckmaschinen arbeiteten im Herbst 1923 für die Reichsdruckerei Tag und Nacht. Das dafür erforderliche Banknotenpapier wurde von 30 Papierfabriken produziert. Für den Druck stellten 29 galvanoplastische Werkstätten rund 400.000 Druckplatten her. Etwa 30.000 Menschen waren mit der Herstellung der insgesamt ca. 10 Milliarden staatlich ausgegebenen Inflationsscheine (10.000.000.000 Stück) im Gesamtwert von 3900 Trillionen Mark beschäftigt. Trotzdem reichten die verfügbaren Zahlungsmittel nicht aus, die Druckmaschinen konnten den schwindelerregenden Wertverlust während der Hyperinflation einfach nicht mehr durch vermehrten Notendruck ausgleichen. Deshalb wurden von mehr als 5.800 Städten, Gemeinden und Firmen eigene Notgeldscheine herausgegeben. Die Bevölkerung nahm alles als Zahlungsmittel an, was wie Geld aussah oder irgendwie "wertbeständig" wirkte. Insgesamt sind über 700 Trillionen Mark (700.000.000.000.000.000.000 M) als Notgeld und rund 524 Trillionen Mark (524.000.000.000.000.000.000 M) von der Reichsbank verausgabt worden.
1923 Im Bemühen um eine Stabilisierung der Währung nahm das Reich im August 1923 eine wertbeständige Anleihe in Höhe von 500 Millionen Goldmark auf. Immer mehr Verwaltungs- und Wirtschaftsbereiche gaben wertbeständiges Notgeld als Waren- und Sachwertgutscheine aus. Diese Scheine lauteten auf Roggen, Weizen, Holz, Teer, Kohlen, Zucker, Speck, Strom und Gas. Es folgten Goldwertemissionen auf Mark-, Dollar- und Franc-Basis. Schließlich kursierten mehr als 2.800 verschiedene wertbeständige Geldscheinsorten in Deutschland. Eine im selben Jahr geprägte Notmünze Westfalens trägt den Nennwert von 1 Billionen Mark (wieder eine 1 mit zwölf Nullen). Zur Bekämpfung der Inflation wurde am 16. Oktober der Beschluß über die Errichtung der Deutschen Rentenbank verkündet, damit leitete die Reichsregierung Mitte Oktober 1923 die Rückkehr zu einer stabilen Währung ein. Da das Deutsche Reich zur Deckung des Grundkapitals der Rentenbank nicht über genügend Goldvorräte verfügte, wurden der Grundbesitz von Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe mit einer Hypothek von 3,2 Milliarden Rentenmark belastet. Der Dollar erreichte wenig später einen neuen Höchstkurs von 40 Milliarden Mark. Am 20. November war ein US-Dollar dann 4,2 Billionen Mark wert. Am 15. November 1923 trat mit der Währungsreform eine neue Währungsordnung in Kraft, welche die Inflation schlagartig beendete. Im Zuge des komplizierten Stabilisierungsprogramms hatte die Deutsche Rentenbank ein Grundkapital von 3,2 Milliarden Rentenmark (= 3,2 Milliarden Goldmark) durch Aufnahme einer Grundschuld von Landwirtschaft, Industrie, Handel und Gewerbe erhalten. Der Wechselkurs einer Rentenmark war mit einer Billion Papiermark festgelegt worden. Der Kurs für einen Dollar wurde auf 4,2 Billionen Papiermark (= 4,20 Rentenmark) festgesetzt. Die Rentenbank begann am 15. November 1923 die Rentenmark als neues Zahlungsmittel herauszugeben. Weil aber nicht genügend neue Rentenmarkscheine zur Verfügung standen, liefen einige Notgeld- und Inflationsscheine, zumeist wertbeständiges Notgeld, noch bis Mitte 1924 um. Der Regierung gelang es in den folgenden Monaten, den Kurs der neuen Währung durch Einschränkung des Geldumlaufs und drastischen Sparmaßnahmen im Haushalt stabil zu halten. Durch die Normalisierung des Wirtschaftslebens und die Beruhigung der innenpolitischen Situation wurde vom "Wunder der Rentenmark" gesprochen.
1924
1933
1936
1937
1938
1943
1944
1945
1948 - 1950 Mit der Währungsreform am 20. Juni 1948 entsteht ein einheitlicher westdeutscher Wirtschaftsraum. Die Deutsche Mark erblickt das Licht der Welt. Es kommt zum zweiten Mal in der Geschichte der Mark zu einer Abwertung, aus zehn Reichsmark wurde eine DM. (1 D-Mark = 10 Reichsmark, 1 Deutsche Mark = 100 Pfennige). Die sowjetische Militärregierung kritisiert mit einer "Erkärung an das deutsche Volk" die Währungsreform und kündigt die Einführung der Ostmark an. 4 Tage nach Einführung der D-Mark wird die Ostmark in Umlauf gebracht. Dabei werden 70 RM in eine Ostmark umgetauscht. In Frankfurt wird die Bank deutscher Länder gegründet. Sie erhält das Münzprivileg bis 1950. Vor der Gründung der Bundesrepublik Deutschland am 24. Mai 1949 wurden Zahlungsmittel in Werten zu 1, 2, 10, 50 Pfennigen ausgegeben. (Die ersten Münzen wurden am 24.01.1949 ausgegeben. Es waren 1-Pfennig-Stücke und sie trugen die Jahreszahlen 1948 und 1949.) Für diese Übergangszeit, bis zur Verkündigung des Grundgesetzes, trugen die Münzen die Prägung "Bank deutscher Länder". Seit 1950 tragen die Münzen den Aufdruck "Bundesrepublik Deutschland". Einzige Ausnahme bilden die bekannten, irrtümlich mit dem Datum 1950 (statt 1949) in Karlsruhe (Münzzeichen G) geprägten 50-Pfennig-Stücke, die mit der alten Umschrift "Bank deutscher Länder" versehen wurden.
1953
1957
1959
1964
1968
1971
1973
1975
1979
1980
1990 In Berlin wurde die fünfte deutsche Prägeanstalt der Bundesrepublik gegründet.
1992
2002 |